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Gesundheit

Gesundheit

Gesundheitssystem  

Lesotho hat weder die Finanzmittel noch die notwendige Infrastruktur, um ein funktionierendes Gesundheitssystem für die Mehrheit der Bewohner bereitzustellen. Lokale Unterstützungsgruppen (support community-based groups) versuchen, diese Lücke zu verringern. Dabei sind sie auf die Hilfe internationaler Organisationen angewiesen. Trotz diverser Strategiepapiere in der Vergangenheit und Gegenwart sind die Daten ernüchternd. Die HIV/AIDS-Zahlen sind erschreckend, die Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken. Eine sehr hohe Anzahl an Waisen müssen betreut werden. Viele dieser Kinder können die Schule nicht besuchen, da sie sich um ihre jungen Geschwister kümmern müssen. In 2008 führte Lesotho eine allgemeine medizinische Grundversorgung ein (universal primary healthcare) mit dem vorrangigen Ziel, für alle Bewohner die gleiche medizinische Versorgung zu gewährleisten, vor allem in den ländlichen Gebieten. Gesundheitsfragen sollten in allen Bereiche des öffentlichen Lebens berücksichtigt werden. Dabei ging es auch um eine gerechte Verteilung von Medikamenten. Doch das Ergebnis war ein massiver Mangel an Medikamenten und eine schlechtere medizinische Versorgung. So verfügen nach Angaben der Organisation 'Ärzte ohne Grenzen' von den 171 Gesundheitszentren nur wenige über eine ausreichende Zahl an Krankenschwestern. Die Lage wurde dadurch verschärft, dass die Christian Health Association von Lesotho (CHAL) gezwungen wurde, die Gesundheitsleistungen kostenlos zu liefern, ohne dass sie dafür ausreichend Subventionen erhielt. Die finanzielle Lücke zwang die Organisation, von den Patienten Geld zu verlangen. Auch dies reichte nicht, sodass die Versorgung in den staatlichen Zentren dürftig blieb. Vor allem auf dem Land ist die CHAL ein wichtiges Standbein der medizinischen Versorgung. Sie arbeitet mit anderen christlichen Kirchen zusammen.
Laut Berichten hat das 'universal primary healthcare Programm' im Jahr 2011 zu einer Verschlechterung des Gesundheitssystems in Lesotho geführt.

Traditionelle Medizin

Vor allem in den ländlichen Gebieten sind traditionelle Heiler für einen Großteil der Bevölkerung noch immer wichtig. So genießen sie in der Dorfgemeinschaft ein hohes Ansehen.
Bereits 1978 wurde von der Regierung die Entscheidung getroffen, die traditionellen Heiler in die Gesundheitspolitik Lesothos einzubeziehen. Jedoch mangelt es noch an der Umsetzung. Zwar gibt es mittlerweile eine Vereinigung von traditionellen Heilern, aber sie vermag es im Grunde genommen noch nicht, die sehr heterogene Gruppe der Heiler zu vertreten und zu erreichen. 

Gesundheitsversorgung

Die medizinische Grundversorgung ist prekär. Die Unterversorgung spiegelt sich in den Gesundheitsindikatoren wieder. Hier rangiert Lesotho im weltweiten Vergleich auf den unteren Rängen. So sterben im ersten Lebensjahr ca. 46 Säuglinge von 1000 Lebendgeburten (Deutschland 3,5) (CIA Schätzung 2017) und die Müttersterblichkeitsrate beträgt 487 auf 100.000 (Deutschland 7) (CIA Schätzung 2015). Besonders schlecht schneidet Lesotho bei der Neonatalen Sterblichkeit (Säugling unter 1 Monat) ab. Laut UNICEF weist Lesotho mit einer Sterberate von 38,5 auf 1000 Lebensgeburten eines der höchsten Raten weltweit auf. Die sehr geringe Lebenserwartung von rund 53 Jahren ist vor allem aufgrund der HIV-Epidemie auf diesen niedrigen Wert gesunken (CIA Schätzung 2016). Die Lebenserwartung steigt aber wieder seit einigen Jahren.

Umfangreiche Studien zur Bevölkerungsentwicklung und Gesundheitslage liegen für 2010 und 2015 vor. Allerdings sind nicht alle Daten auf dem letzten Stand.

Weitere Gesundheitsstatistiken sind bei der WHO abrufbar oder auf dieser Webseite unter dem Menü Daten

 

Die Lebenserwartung sank dramatisch durch die hohen Sterbefälle durch AIDS. Seit einer erheblichen Verbesserung des Zugangs zu einer Behandlung steigt die Lebenserwartung wieder.

HIV/AIDS

Im Jahr 2000 veröffentlichte die Regierung den ‚National AIDS Strategic Plan’. Das Strategiepapier unterstreicht die Notwendigkeit einer multisektoralen Antwort auf die HIV/AIDS-Epidemie. Kurz danach erfolgte die Gründung der ‚Lesotho AIDS Programme Co-ordinating Authority’ (LAPCA), um die neue Strategie umzusetzen. Im selben Jahr erklärte der König Letsie III. HIV/AIDS zu einer nationalen Katastrophe. Die Regierung bot 2004 im Maluti Krankenhaus (Maseru, gehört der ‚Christian Health Association’) die erste antiretrovirale Behandlung an. Ebenfalls wurden im Senkatana Centre durch die Finanzierung des Pharmakonzerns Bristol-Myer Squibb eine frei zugängliche Behandlung angeboten. Insgesamt verfügte Lesotho Ende 2005 über 22 medizinische Einrichtungen, die eine antiretrovirale Behandlung bereitstellten. Die Zahlen waren jedoch ernüchternd. Für das Jahr 2003 schätzte die WHO und UNAIDs, dass 54 000 Menschen eine Behandlung benötigen. Ende 2005 erhielten insgesamt aber nur 8400 Menschen eine Behandlung. Durch massive Unterstützung zahlreicher Geberorganisationen wurde die medizinische Infrastruktur in den letzten Jahren zügig ausgebaut. Ende 2013 konnten bereits 207 medizinische Einrichtungen eine antiretrovirale Behandlung anbieten und über 100.000 Menschen eine Behandlung erhalten.

Seit 2000 bleibt die HIV-Epidemie auf einem sehr hohen Niveau. Die Infektionsrate beträgt seitdem über 20% in der Altersgruppe von 15-49 Jahren. Zwar verwenden nach einer Studie von USAID weitaus mehr Frauen in Lesotho Kondome als Frauen in den Ländern Kenia, Malawi, Sambia und Simbabwe, aber in Anbetracht der dramatischen HIV/AIDS-Epidemie sind es nach wie vor noch zu wenige. Durch die Ausweitung der antiretroviralen Behandlung konnten die Sterbefälle jedoch signifikant reduziert werden. Die Gesundheitsbehörde von Lesotho veröffentlichte im Juni 2016 einen Bericht (Demographic and Health Survey, DHS), nach dem die HIV-Rate 2014 auf 25% gestiegen ist. Danach leben 30% der Männer und 19% der Frauen mit dem HI-Virus. Bei 35% der Verheirateten ist mindestens ein Partner, bei 20% sind beide infiziert. Der Gesundheitsminister gibt sich zwar besorgt über die steigende Zahl der Menschen mit HIV, weist jedoch auch darauf hin, dass die Überlebenschancen zugleich gewachsen sind.

Aktuelle Bemühungen basieren auf dem gegenwärtigen nationalen HIV/AIDS Plan (2011-2016).

Über die Lage und Präventionsmaßnahmen in Lesotho berichtet regelmäßig die internationale NRO AVERT. Die neuesten Daten und Schätzungen werden in der Regel von UNAIDS angeboten. 

2011 wurde auf dem ‘High Level Meeting on AIDS’ der UN Generalversammlung eine neue politische Erklärung verabschiedet. Sie beinhaltet neue Zielsetzungen und die Absicht, regelmäßige Länderfortschrittsberichte an das UNAIDS Sekretariat zu senden. Für Lesotho liegt ein Bericht aus dem Jahr 2015 vor.

Verlauf der HIV-Infektionsraten (15-49 Jahre). Quelle: Ministry of Health (2012): Global AIDS Response Country Progress Report January 2010-December 2011Verlauf der HIV-Infektionsraten (15-49 Jahre). Quelle: Ministry of Health (2012): Global AIDS Response Country Progress Report January 2010-December 2011

Anzahl der AIDS bedingten Sterbefälle und Neuinfektionen. Quelle: Ministry of Health (2012): Global AIDS Response Country Progress Report January 2010-December 2011Anzahl der AIDS bedingten Sterbefälle und Neuinfektionen. Quelle: Ministry of Health (2012): Global AIDS Response Country Progress Report January 2010-December 2011

Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014)Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014)Trends in HIV Prevalence. Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014)Trends in HIV Prevalence. Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014)

Percent of women and men age 15-49 who know that HIV can be prevented by using condoms AND limiting sex to one uninfected partner. (DHS Survey 2014) Percent of women and men age 15-49 who know that HIV can be prevented by using condoms AND limiting sex to one uninfected partner. (DHS Survey 2014) Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014) Percent of women and men age 15-49 who are HIV-positive. (DHS Survey 2014)

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